Empfehlungen zur ausserfamiliären Unterbringung beinhalten auch wichtige Punkte zu Leaving Care

28.1.2021

 

Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) und die Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (KOKES) haben Empfehlungen zur ausserfamiliären Unterbringung erarbeitet und am 22. Januar 2021 veröffentlicht. Diese stellen das Kindeswohl ins Zentrum und etablieren qualitative Mindeststandards für die ausserfamiliäre Unterbringung.

Mit den übergreifenden Zielen der Stärkung der Kinderrechte, der altersgerechten Partizipation sowie der Thematisierung der Austrittsphase ist der herausforderungsreiche Lebensabschnitt Leaving Care in den Empfehlungen gut berücksichtigt. Hervorzuheben ist insbesondere die Empfehlung, dass für junge Erwachsene nach Austritt eine Ansprechperson etabliert werden soll, an die sie sich nach Austritt bei Schwierigkeiten wenden können. Erfreulich ist weiter, dass sich die Empfehlungen auf die Altersspanne 0 - 25 bezieht. So wird den Kantonen u.a. empfohlen, «Pflegekinder bei Bedarf über die Volljährigkeit hinaus bis zum Abschluss der Erstausbildung bzw. bis zum Erreichen der Fähigkeiten, welche für eine autonome Lebensführung erforderlich sind, zu beraten und gegebenenfalls finanziell zu unterstützen».

Das Kompetenzzentrum Leaving Care (KLC) begrüsst diese Empfehlungen sehr und ist zuversichtlich, dass damit ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Chancengleichheit von Care Leaver*innen im anspruchsvollen Übergang in ein eigenständiges Erwachsenenleben erfolgt ist. Mit diesen Empfehlungen kann das Bewusstsein gestärkt werden, dass der Austritt mit dem Eintritt beginnt und dass nach dem Verlassen von Heim oder Pflegefamilie weitere Unterstützung ermöglicht werden muss.

Das KLC unterstützt Fachpersonen aus Praxis und Verwaltung gerne bei der Konkretisierung dieser Empfehlungen und bei der Entwicklung entsprechender Prozesse und Angebote. Melden Sie sich bei uns, wir beraten Sie mit unserem Know-How rund um die Thematik Leaving Care.